Einen H₂-Atemtest Termin bekommen

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Dr. oec. troph. Verena Fingerling

Viele Menschen kämpfen mit immer wiederkehrenden Verdauungsbeschwerden: Blähungen, Durchfall, Bauchkrämpfen oder einem dauerhaft aufgeblähten Bauch. Wenn das auf dich zutrifft, kommt früher oder später die Fragen auf: Habe ich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit? Wie bekomme ich einen H₂-Atemtest, um endlich Klarheit zu erhalten?

Doch einen Termin für den Test zu bekommen, ist oft gar nicht so einfach. Termine sind rar, Wartezeiten lang, und nur wenige Praxen bieten ihn an.

Warum ist der H₂-Atemtest der Goldstandard zur Erkennung von Intoleranzen?

Der H₂-Atemtest ist das am häufigsten eingesetzte Diagnoseverfahren bei Verdacht auf Unverträglichkeiten wie Laktoseunverträglichkeit, Fruktosemalabsorption & Sorbitintoleranz.

Warum?
Wenn dein Dünndarm bestimmte Zucker nicht aufnehmen kann, gelangen sie unverdaut in den Dickdarm. Dort werden sie von Bakterien vergoren, wobei Gase wie Wasserstoff (H₂) und Methan entstehen. Diese treten ins Blut über und werden über die Ausatemluft ausgeschieden.

Steigt der H₂-Wert beim Test an, ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Malabsorption.

Für viele Betroffene ist der Test daher der erste Schritt zur Klarheit: Kommen meine Beschwerden wirklich von der Ernährung oder steckt doch etwas anderes dahinter?

Der große Haken: Einen Termin zu bekommen ist schwer.

Viele nehmen an, dass jeder Hausarzt so einen Test durchführt, aber das stimmt leider nicht.

Wo wird der H₂-Atemtest gemacht?

Der Test wird bei verschiedenen Leistungserbringern durchgeführt, unter anderem:

• bei Gastroenterolog:innen
• bei einigen spezialisierten Internist:innen
• in größeren medizinischen Versorgungszentren oder Klinikambulanzen
• in wenigen Hausarztpraxen
• bei einigen Kinderärzten

Warum wird der Test so selten angeboten?

Der H₂-Atemtest dauert relativ lange, ca. 2–3 Stunden und benötigt spezielle Messgeräte, die nicht in jeder Praxis vorhanden sind. Außerdem ist der Test sehr betreuungsintensiv und bindet daher viel Praxispersonal. Patienten müssen klaren Vorbereitungsvorgaben folgen, was ebenfalls Zeit braucht.

Deshalb bieten viele Praxen ihn gar nicht oder nur selten an.

Die Folge: lange Wartezeiten – häufig mehrere Wochen oder sogar Monate.

So bekommst du schneller einen Termin: 4 Tipps

1. Direkt bei Gastroenterologen anrufen

Frag deinen Hausarzt oder die Hausärztin nach einer Empfehlung – falls sie jemanden kennen, rufe direkt dort an. Die meisten Termine findest du bei Fachärzten. Gib also bei der Suche gezielt „Gastroenterologie + H2 Atemtest“ ein.

2. Größere medizinische Versorgungszentren oder Klinikambulanzen anfragen

Die Wahrscheinlichkeit ist dort höher, weil Geräte und Personal vorhanden sind.

3. Nach Wartelisten fragen und Flexibilität mitbringen

Einige Praxen führen Wartelisten, manche davon rufen sogar an, wenn jemand frühzeitig absagt. Je flexibler du bist, desto kürzer die Wartezeit.

Formulierungsbeispiel für das Telefonat:

„Ich habe seit längerem Verdauungsbeschwerden und würde gerne einen H₂-Atemtest durchführen lassen. Gibt es eine Warteliste? Ich bin zeitlich flexibel.“

4. Geheimtipp für Eltern

Auch wenn der H₂-Atemtest gedanklich oft mit Fachärzten verbunden wird, lohnt sich die Nachfrage beim Kinderarzt. Da Unverträglichkeiten auch bei Kindern vorkommen können, bieten einige Kinderarzt-Praxen den Test selbst an, um lange Wartezeiten bei Fachärzten zu vermeiden.

Überbrücke die Wartezeit sinnvoll

Viele Betroffene berichten uns: Selbst wenn sie es geschafft haben, einen Termin für einen H₂-Atemtest zu ergattern, sind die Beschwerden oft akut und die Wartezeiten sehr lange.

Damit du nicht wochenlang im Ungewissen bleibst, kannst du mit der viatolea App schon vorher herausfinden, welche Lebensmittel deine Beschwerden verursachen. In 2 Minuten findest du heraus, ob die App für dich kostenlos ist:

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Was du vor dem H₂-Atemtest wissen solltest

Bestimmte Faktoren können das Testergebnis beeinflussen. Genauere Infos dazu haben wir auch in einem längeren Beitrag zum Thema H₂-Atemtest erläutert.

Antibiotika verfälschen die Messwerte, daher sollte der Test erst einige Zeit nach einer Antibiotikatherapie durchgeführt werden. Auch Rauchen, Sport, Kaugummikauen oder sogar Zähne putzen sind in den zwölf Stunden vor dem Test tabu, weil sie die Werte beeinflussen können.

Die Aufnahme des jeweiligen Zuckers findet vor dem eigentlichen Atemtest statt.

Was dich beim Test erwartet

Wenn du einen Termin ergattert hast, läuft der H₂-Atemtest recht einfach ab: Du kommst nüchtern in die Praxis. Dort bekommst du eine Zuckerlösung, zum Beispiel eine Laktose– oder Fruktose-Lösung, die du trinkst.

Anschließend atmest du in regelmäßigen Abständen – meist alle 15 bis 30 Minuten – in das Messgerät, während das Praxis-Team deine Werte protokolliert. Insgesamt dauert der Test rund 2-3 Stunden.

Viele Menschen spüren währenddessen ihre typischen Beschwerden, was für die Diagnose sogar hilfreich sein kann, weil es die Messwerte bestätigt.

Allerdings solltest du bedenken, dass du beim Test sehr hohe Mengen genau jener Zucker aufnimmst, auf die du möglicherweise empfindlich reagierst. Entsprechend können die Beschwerden deutlich stärker ausfallen als im Alltag.

Deshalb ist es sinnvoll sich den restlichen Tag freizuhalten und keine wichtigen Termine zu planen. Betroffene fühlen sich nach dem Test erschöpft und zeigen starke Beschwerden.

Was tun, wenn du keinen Termin bekommst?

Viele Betroffene sind verständlicherweise frustriert, wenn sie lange warten müssen oder gar keinen Termin bekommen.
Aber: Du musst nicht tatenlos warten.

• Informiere dich eigenständig über Unverträglichkeiten (z.B. in unserem Blogbeitrag dazu).
• Du kannst schon vor deinem Termin versuchen, erste Muster zu erkennen (z. B. „immer Beschwerden nach Obst“).
• Du kannst beginnen, Lebensmittel und Symptome zu dokumentieren. Dafür gibt es auch gute digitale Ernährungstagebücher, die dir den Alltag erleichtern.

Fazit

Der H₂-Atemtest bringt Klarheit, ist jedoch nur ein Baustein auf deiner Reise zur Reduktion deiner Beschwerden.

Einen Termin zu bekommen, ist manchmal mühsam. Doch wer früh aktiv wird, proaktiv sucht und sich gut vorbereitet, findet meist schneller einen Platz.

Während du wartest, können wir schon heute erste Schritte gemeinsam gehen:

Unsere App zur Erkennung von Unverträglichkeiten ist kostenfrei für Versicherte unserer Partnerkrankenkassen verfügbar und bietet ein digitales Ernährungs- und Symptomtagebuch, in dem du bequem deine Mahlzeiten und Beschwerden dokumentieren kannst – ganz ohne mühsame Listen.

Ein intelligenter Algorithmus gepaart mit geschulten Ernährungsberater:innen wertet deine Einträge aus und unterstützt dich dabei, deine Unverträglichkeit zu erkennen.

Anschließend begleitet dich die App im Rahmen eines 10-Wochen-Programms auf deinem Weg zu einer verträglichen Ernährung und unterstützt dich dabei, deine Ernährung so anzupassen, dass Essen wieder zum Genuss wird.

Das Ganze ist validiert und wissenschaftlich fundiert und als Medizinprodukt zugelassen.
So nutzt du die Wartezeit sinnvoll und bekommst schneller Klarheit über deine individuell verträgliche Ernährung.

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